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„PEACE – don’t make me laugh // You A Two Minute Brother“

29. November 2019 ab 19 Uhr

ONE NIGHT GROUP SHOW

Initiiert von Matthias Mayer – Künstler und Spor Klübü-Projektraumbetreiber.
Ausstellungsort:
Spor Klübü – Kolonie Wedding, Freienwalder Straße 31, 13359 Berlin
U8 Pankstraße / S Bornholmerstraße

Künstler*innen

Boris Abel, Michelle Alperin, Mario Asef, Matthias Bade, Jürgen Baumann, Thomas Behling, Jennifer Bennett, Hannes Berwing, Roland Boden, Manuel Bonik, Gunnar Borbe, Johannes Bünemann, Matthew Burbidge, Sonja Burbidge, Astrid Busch, Saskia Breitenreicher, Daniel Chluba, Kyung-hwa Choi-ahoi, Chris Costan, Annedore Dietze, Meike Dölp, Knut Eckstein, Irena Eden & Stijn Lernout, Niki Elbe, Christel Fetzer, Sven-Ole Frahm, Tom Früchtl, Heike Gallmeier, Anne Gathmann, anna onno gatjal, Ingo Gerken, Monika Goetz, Kim Dotty Hachmann, Stephan Homann, Irène Hug, Henrik Jacob, Hubi W. Jäger, Thomas Jocher, Uwe Jonas, Sven Kalden, Werner Kernebeck, Silke Koch, Karen Koltermann, Karsten Korn, Simone Lanzenstiel, Michael Lapuks, Niina Lehtonen Braun, Sabine Linse, Ingeborg Lockemann & Elke Mohr, Michael Luther, Mahony, Matthias Mayer, Paula Muhr, Leo de Munk, Berit Myreboee, Richard Neal, Joe Neave, Kirsten Palz, Kathrin Rabenort, Nika Radic, Maria-Leena Räihälä, Monika Rechsteiner, Benjamin Renter, Cornelia Renz, Regine Rode, Julia Rüther, Andreas Sachsenmaier, Katrin Salentin, Jochen Schneider, Iris Schomaker, Ann Schomburg, Olivia W. Seiling, Sandra Setzkorn & Emma Grün, Heidi Sill, Johanna Smiatek, Erik Smith, Sean Smuda, Elisabeth Sonneck, Gabriele Stellbaum, Stoll & Wachall, Max Sudhues, Alex Tennigkeit, Anja Teske, Thea Timm, Julian Villaret, Gabriele Volanti, Anke Völk, Linda Weiss, Bettina Weiß, Anke Westermann, Claudio Wichert, Markus Wirthmann, Sibylle Zeh, Gloria Zein, Ella Ziegler, Christof Zwiener

Seit 2005 titelten Zitate vergangener Dekaden (meist aus den 1980er Jahren) die jährlichen One Night Group Shows im Spor Klübü. Dieses Jahr stehen zwei Zitate zur Verfügung, auf die die eingeladenen Künstler*innen Bezug nehmen können: „PEACE – dont make me laugh“ und „You A Two Minute Brother“. Beide haben ihren Ursprung Beginn der 1990er Jahre und kommen aus der afroamerikanischen Hip-Hop- bzw. Rap-Szene. „PEACE – dont make me laugh“ ist die Anfangstextzeile des Songs „Endangered Species (Tales From The Darkside)“ von Ice Cube’s 1990 erschienenem Album „AmeriKKKa’s Most Wanted“. Der Song richtet sich gegen ein durch Polizeigewalt geprägtes rassistisches Amerika. Im gleichen Kontext sind auch die Texte und die Musik von BWP a.k.a. Bytches With Problems verortet – mit dem Unterschied, dass sie aus einer feministischen Sicht heraus kommen und mit dem männlichen (Rapper-)Patriachentum mächtig aufräumen. Das Zitat „You A Two Minute Brother“ stammt aus dem Song „Two Minute Brother“ von BWP’s ersten und einzigen (veröffentlichten) Album „The Bytches“.

„PEACE – dont make me laugh“ – transferiert man diesen Ausspruch in das aktuelle politische Zeitgeschehen, so könnte man es nicht besser ausdrücken. Nachdem sich das „Fake- oder Falschreden“ auf politischer Ebene mehr denn je etabliert hat, werden nunmehr kriegerische Absichten und Völkerrechtsverletzungen zu Friedensmissionen erklärt. Man braucht die handelnden Personen nicht nennen, denn ihr Stil ist – wie sie – nicht nur bekannt, sondern erzeugt auch kein Erschrecken mehr oder einen kollektiven internationalen Aufschrei. „You A Two Minute Brother“. Nur wenige weibliche Hip-Hop-Musikerinnen haben es geschafft, ihren männlichen Kollegen in Sachen derber Songtexte mit verachtenden Ausdrücken gegen das andere Geschlecht ebenbürtig zu sein. Die „Bytches“ taten genau das und verkörperten dabei Gerechtigkeit, auch wenn sie das auf die gleiche vernichtende Art taten. In „Two Minute Brother“ schlagen sie eine Kerbe in das Machogehabe und treffen die (vorgegebene) Männlichkeit an empfindlicher Stelle – beim Sex.

Spor Klübü - Copyright Foto: Matthias Mayer

Foto: Matthias Mayer

Liste der vergangenen Gruppenausstellungen in dieser Reihe mit den dazugehörigen Zitaten:

2005 „Very Sporty Jack“ (aus Jim Jarmusch’s „Down by law“), 2006 „U can’t touch this“ (Song von MC Hammer), 2007 „Sllörrrrr wip wop wop (aus Charles Bukowski’s „Fuck Machine“), 2008 „Jeder Mensch ist ein Künstler“ (Joseph Beuys), 2009 „Nelson Mandela must fe free“ (Free Mandela-Kampagne), 2010 „Stranded in The Future“ (Song von Kim Fowley), 2012 „Cocaine – blows my brain“ (aus der 80er-Szene), 2014 „IWF Mördertreff“ (Demonstrations-Slogan), 2015 „You knee them in the chin …“ (aus „War Story“, Gedicht von George Starbuck), 2016 „Inglan Is A Bitch“ (Song von Linton Kwesi Johnson), 2018 „Ärmel aufkrempeln zupacken aufbauen“ (Zitat von Franz Josef Degenhardt).

Ausstellungs- und Eröffnungswochenende der Kolonie Wedding
29. Nov. – 01. Dez. 2019

Die Projekträume laden ein zu Vernissagen, geführten Rundgängen, Performances und Konzerten. Informationen zu Vernissagen und Laufzeit der Ausstellungen (Kolonie-Flyer, PDF)

Geführte Touren durch die Projekträume:

Freitag, den 29.11.2019, 19.30 Uhr
Treff: Prima Center Berlin, Biesentaler Straße 24, 13359 Berlin

Sonntag, den 01.12.2019, 14.30 Uhr
Treff: Toolbox, Koloniestraße 120, 13359 Berlin