24. Februar – 10. März 2024
Vernissage: Freitag 23.02.2024 um 19 Uhr
Künstler*innen: Steffen Blunk, Christoph Damm (Kurator), Christian Ebel, Kim Hachmann, Andreas Helfer, Karsten Kelsch, Maria Korporal, Jonathan Meese, Katrin Salentin, Anna Staffel, Dietmar Spiller, Ila Wingen
Einführung: Ila Wingen, 19:30 Uhr
Performance: Die Spontan-Performance „Alles was gedacht wird geschieht“ (Stimme und Objekte) von Anna Staffel nimmt zufällig Bezug auf ihre ausgestellten Collagen und ihre Titel. Dabei werden Objekte und Texte, eventuell auch Gäste, Teil der erzeugten Wirklichkeit.
Musikalische Darstellung: Das Duo Andreas Helfer (Trompete) und Peter Lindenberg (Schlagzeug) bewegt sich musikalisch im Spannungsbogen von Free Jazz/Improvisation und Art Noise.
Ausstellungsort: VEREIN BERLINER KÜNSTLER e.V.
Schöneberger Ufer 57, 10785 Berlin
Öffnungszeiten
Mittwoch–Sonntag 15–18 Uhr
- 03. März 2024: Künstler*innengespräch, ab 16 Uhr
mit einer Improvisation von: Dietmar Spiller (Wort) und Stephan Groß (Gitarre) - 10. März 2024: Ausstellungsende, 16–18 Uhr
- Zur Ausstellung erscheint ein Katalog.
„Am Anfang war das Wort und Gott sprach: „Es werde Licht! Und es wurde Licht.“ Hierbei stellt sich die Frage, ob das Wahrheit, Wirklichkeit, oder gar Realität sei? Das Essen vom Baum der Erkenntnis hatte die Menschen aus dem Paradies geworfen, hinaus in die Welt. Geblieben ist die Sehnsucht: Neugierig blicken wir in die Welt und stellen Fragen um Gut und Böse und unsere Umgebung zu verstehen.
Im Höhlengleichnis sehen die in der Höhle sitzenden Menschen das Abbild, die Schattengeste der Welt, die Wirklichkeit als Silhouetten und Projektion. Mit dieser bildhaften Beschreibung stellt der griechische Philosoph Platon die Grenzen der Erkenntnis dar. Wir haben uns an ein Leben in Raum und Zeit gewöhnt. Ist das wahrhafte Erleben nur in der Gegenwart Realität?
Wie gehen wir, als (z.T. emanzipierte) Menschheit, mit den Begriffen Wahrheit – Wirklichkeit – Realität um? Wandelt sich das Wesen der Wortbegriffe in der heutigen von „KI“ unterstützten Gesellschaft zu verflachten Worten in reine Worthülsen? Was bedeuten gegenwärtig die Worte Wahrheit – Wirklichkeit – Realität in Kriegsgebieten (Ukraine-Russland-Krieg) und für deren Berichterstattung? Welche Auswirkung bringt durch die „KI“ gesteuerte Software „Chat GPT“ auf das Zusammenleben der Menschen in Zukunft hervor?
Die Frage nach Wahrheit, Wirklichkeit und Realität gehört zu den zentralen Problemen der Menschheit sowie der Philosophie und wird im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen Theorien unterschiedlich beantwortet. Was bedeutet die Darstellung meiner Kunstwerke in den Sozialen Medien für meine Lebensrealität? Welche Haltung, Handlung und Verantwortung sind vom einzelnen Menschen erforderlich, angesichts der heutigen bewusst verfälschten Realität durch Fake News?
Wie gehen nun Künstler*innen damit um? Welche Konsequenzen entstehen innerhalb ihrer Arbeitsprozesse und im Hinblick auf Ausdruck und Aussagen Ihrer Werke?
Zum Beispiel beschäftigte sich René Magritte in seinem bekanntesten Wort-Bild „Ceci n’est pas une pipe“ (Das ist keine Pfeife) mit Realitäts- und Wirklichkeitsbegriff. Mit dieser Auseinandersetzung von Text und Bild formulierte Magritte seine Zweifel an der Abbildbarkeit der Realität und stellte die Wahrnehmung fundamental infrage.
So behaupte ich, im Zeitalter von „KI“ und „Chat GPT“, von Sozial Media und „Fake News“ ist die Schärfung der Begriffe Wirklichkeit, Wahrheit und Realität eine zentrale Frage auch für die Kunst.
Konzept: Christoph Damm