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Nihilismus

Vernissage: Freitag, 26.05.2023 um 19 Uhr

Ausstellungsort: VEREIN BERLINER KÜNSTLER e.V., Schöneberger Ufer 57, 10785 Berlin
Ausstellungsdauer: 26. Mai – 18. Juni 2023
Öffnungszeiten: Mi–So 15–18 Uhr

Künstler*innen
Catherine Bourdon, Andrea Cataudella, Christian Ebel, Joax, Larissa Nod, Stephanie Nückel, Astrid Roeken, Katrin Salentin, Peter Schlangenbader, Klaus Theuerkauf, Richard Stimmel, Ila Wingen, Video: Antonella Bersani, Matteo Pennese, Musik: Carmelo Leotta

Kuratoren: Andrea Cataudella • Peter Schlangenbader

Der Mensch von heute befindet sich in einer Situation großer Unsicherheit und Prekarität. Sein Zustand ähnelt dem eines Wanderers, der langen Zeit auf einer gefrorenen Oberfläche gelaufen ist und der beim Auftauen dieser Fläche (ein metaphorisches, aber derzeit auch sehr reales Bild) das Gefühl hat, dass der Boden bebt und in tausend Splitter zerbricht. Die Oberfläche traditioneller Werte und Konzepte ist zerbrochen. Es fällt schwer, den Weg fortzusetzen. Die Philosophie hat versucht, eine Diagnose dieser Situation zu stellen, eine Diagnose der Sorgen und Ängste, die den heutigen Menschen plagen, und der Gefahren, die ihm drohen. Sie glaubte, die wesentlichen Ursachen für all dies im Nihilismus identifizieren zu können.

Nihilismus ist nach Nietzsche die Sinnlosigkeit, die Situation der Desorientierung, die dann eintritt, wenn die Verbindlichkeit der traditionellen Antworten auf das „Warum“ des Lebens und des Seins nicht mehr gegeben ist. Dies geschieht, wenn die Bezüge, die höchsten traditionellen Werte, die eine Antwort auf dieses „Warum“ gegeben haben – z.B. Gott, die Wahrheit, die Idee des Guten – ihren Wert verlieren und untergehen, wodurch die Bedingungen der Sinnlosigkeit entstehen, in der die Menschheit heute schwebt.

Aber was bedeutet eine „Umwertung“ der bisher gültigen Werte konkret für uns? Was bedeutet es für uns Schaffende in der heutigen Kunst? In Bezug auf unsere eigenen künstlerischen Medien?

Die Ausstellung ist ein Versuch über die üblichen Aspekte oder „Werte“, an die wir glauben, an die wir gewöhnt und gebunden sind, hinauszugehen.

In den einzelnen Positionen der teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler spiegelt sich die persönliche Konfrontation mit dem doppeldeutigen Begriff des Nihilismus: nihil (das Nichts) und die Zerstörung bzw. Umwertung traditioneller Werte. Es ist Versuch, einerseits mit der eigenen Ästhetik oder Kunst Tabula rasa mit und von sich selbst zu machen, und andererseits sich mit dem Begriff des Nichts auseinander zu setzen.

Text/Konzept: Andrea Cataudella

Veranstaltungen

Samstag, 17.06.2023 ab 18 Uhr
Finissage mit Musikperformance: Carmelo Leotta und Gespräche über Nihilismus