ISOLATION versus KOMMUNIKATION
03. September – 17. Oktober 2021
Zweite Jahresausstellung der GEDOK Berlin
Die Künstlerinnen: Evelin Bauer, Frauke Beeck, Marion Luise Buchmann, Gwenllian Farah, Hyune-He Fischer, Friederike Krusche, Gabriele Nocker, Katrin Salentin, Ute Vauk-Ogawa, Gisela Weimann, Young-Ja Zimmermann
Vernissage: Freitag 03.09.2021 um 19 Uhr
Einführung: Karla Woisnitza / Kuratorin
Feedbacktalk: Samstag 10.10.2021 um 16–18 Uhr
Ort: GEDOK Galerie, Suarezstraße 57, 14057 Berlin
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Sonntag: 14–18 Uhr
„Early bird – und das, was die Spatzen von den Dächern pfeifen …“
so lauten Arbeitstitel und Slogan dieser Ausstellung
Erfahrungen existentieller Art und Weise aus dem letzten Jahr haben sich in bildkünstlerische Arbeiten und literarische Werkprozesse eingeschrieben und niedergeschlagen. Elf Positionen aus der Bildenden Kunst zusammen mit zwei Positionen aus der Literatur in form einer zweistündigen Lesung werden in der GEDOK-Galerie Berlin präsentiert. Diese öffentliche Präsentation dokumentiert sowohl künstlerische Arbeitsprozesse in der persönlichen Situation der Krisenzeit, sowie getätigte Werk-Erfindungen als auch den Zusammenklang der einzelnen Werke untereinander in Korrespondenz und Spannungsverhältnis.
Die Künstlerin als Erfinderin, Einzelgängerin und soziales Wesen – wie praktiziere ich in Krisenzeiten Austausch mit Anderen? Sind gemeinsame Werkprozesse und die daraus resultierenden Erfahrungen noch möglich, unter welchen Umständen und Bedingungen? Individuelle Lebens- und Arbeitsweisen während der Corona-Pandemie bringen neue interessante Themen hervor, wie die Aufzeichnungen von Erfahrungen eines Aufenthaltes im Wald oder Beschäftigung mit Denkmalen aus soziologischer und feministischer Sicht. Neue und ungewohnte Mittel und Methoden werden gelernt und angewendet wie Kombination von kaputten Gegenständen mit Naturmaterialien. Oder es wird zurück gegriffen auf etwas Vergessenes wie die analoge Collage oder Figuren aus Draht.
Diese Gruppenausstellung selbst ist ein Angebot zur Kommunikation. Im Koordinatensystem der räumlichen Bedingungen der GEDOK-Galerie finden die einzelnen Werke ihre Position und korrespondieren miteinander. Der geordnete selbständige Auf- und Abbau der ausgewählten eingereichten Bilder und Objekte bietet den Künstlerinnen Momente des gegenseitigen Austausches vor Ort.
Die Notwendigkeit, dass die Künstlerinnen jeweils diese ihre gemeinsame Ausstellung beaufsichtigen müssen, bietet weitere Fenster zur Kommunikation mit Besucherinnen und Besuchern, zwar durch Regeln eingeschränkt, aber im realen Raum.
Zitate aus den Statements der Künstlerinnen, die sich sowohl als einzelne, auch einsame Erfinderinnen verstehen als auch den persönlichen Austausch suchende Zeitgenossinnen:
- „reich in unserer Eigentlichkeit und Wahrhaftigkeit …“ (Gwenllian Farah)
- „Für uns Künstlerinnen, die wir viele Stunden allein bei der Arbeit verbringen ist diese Kontaktsperre sehr bedrückend …“ (Evelin Bauer)
- „Obdachlose, Alte, von der Gesellschaft Isolierte – hier oftmals Frauen – sind besonders betroffen … “ (Frauke Beeck)
- „Trotzdem wurde ein Austausch gesucht, eine Form der Kommunikation und der Interaktion. …“ (Gabriele Nocker)
- „Damit denke ich, dass meine Mission und mein Zweck des Malens, nämlich – durch meine Malerei mit dem Publikum zu kommunizieren –, erfüllt ist und unabhängig von der äußeren Situation arbeite ich weiter …“ (Hyune-He Fischer)
- „ … Vertrautes wieder an die Oberfläche geholt, ein sich spüren und endlich wieder versinken in Arbeit …“ (Katrin Salentin)
- „ … als Sinnbild für das sich neu entwickelnde teils bizarre „geschützte“ angsterfüllte Miteinander der Menschen …“ (Ute Vauk-Ogawa)